Gravuren des Jahr 1634

224-Eigentliche Vorbildung der zu Eger an dem Herzogen von Friedland und etlich andern Keyserlichen Obristen und Offizieren den 15. Febr. dess 1634 Jahrs verübten Mordthat.

Eigentliche Vorbildung der zu Eger an dem Herzogen von Friedland und etlich andern Keyserlichen Obristen und Offizieren den 15. Febr. dess 1634 Jahrs verübten Mordthat.

Cheb, dne 25.02.1634

Der Kupferstich ist länglich in zwei Felder eingeteilt. Im oberen Teil ist die Ermordung der Offiziere und Anhänger des Herzogs von Friedland dargestellt. Im Speisesaal befinden sich viele kämpfende und schießende Personen; auf dem Tisch stehen vorbereitete Speisen, die Tischdecke ist heruntergerissen. Der zweite Abschnitt des Drucks zeigt Wallenstein in einem Nachtgewand. Er steht im Schlafzimmer, im Hintergrund befindet sich ein Tisch mit einer brennenden Kerze, in der Ecke des Gemachs seine Schlafstelle mit Himmel. Durch die Tür stürzen drei Soldaten hinein, der erste davon (Hauptmann Deveroux) möchte Wallenstein mit einer Partisane – zweischneidiges Schwert mit langer Lanzenschaft - durchbohren. Die anderen sind mit Degen bewaffnet.

Signace: neuvedena
Autor: neznámý

Originální název: Eigentliche Vorbildung der zu Eger an dem Herzogen von Friedland und etlich andern Keyserlichen Obristen und Offizieren den 15. Febr. dess 1634 Jahrs verübten Mordthat.

Katalogová čísla:
Wilhelm Eduard Drugulin – Atlas historique Drugulin: 2078

Als Wien über Wallensteins verräterische Aktivitäten erfuhr und kein Zweifel mehr bestand, dass er sich des böhmischen Throns bemächtigen wollte, befahl der Kaiser, ihn lebend oder tot zu fangen. Die Ermordung von Wallenstein und seinen Gefährten Illov, Trčka, Kinsky und Neumann in Eger am 25. Februar 1634 war jedoch die Folge einer plötzlich entstehenden Situation und durch die kaiserlichen Vollstrecker erst unmittelbar vor der Durchführung beschlossen, da es für sie keine andere Wahl gab. Im Egerer Schloss wurde ein Abendessen vereinbart, an dem – außer den vier oben genannten Vertrauten von Wallenstein – auch die kaiserlichen Offiziere Gordon a Buttler teilnahmen, die sich listig für Freunde des Herzogs von Friedland ausgaben. Am Abend desselben Tags kam plötzlich Franz von Sachsen-Lauenburg, Wallensteins Bewunderer und treuer Freund, nach Eger. Die kaiserlichen Vertrauten sahen darin eine offensichtliche Bedrohung ihrer Vorhaben und beschlossen daher, unverzüglich zu handeln. Das Abendessen war bereits in vollem Gange, als unerwartet einige Offiziere und Soldaten von Buttlers Regiment in den Speisesaal stürzten und riefen: „Wer hier gehört zu den Kaiserlichen?“. Sofort darauf sind Gordon und Buttler aufgesprungen, begleitet von Leslie und riefen: „Vivat Ferdinand“. Die Eindringlinge stürzten sich auf die tafelnden Offiziere, die ihre Waffen am Tisch nicht bei sich trugen. Kinsky wurde sofort erdolcht, Illow durch drei Schläge getötet, als er sich seines Degens bemächtigen wollte. Trčka konnte seinen Degen fassen und er wehrte sich zäh; er beschimpfte Gordon, zerschlug im Kampf Deveraux Degen, tötete zwei Dragoner und verletzte tödlich den Hauptmann Lerd. Er selbst wurde mit drei Schlägen ins Gesicht getötet, die Schläge gegen seinen Körper verfehlten ihre Wirkung, da er einen dicken Ledermantel trug. Schließlich unterlag er doch der Überzahl und wurde getötet. Der Rittmeister Neumann flüchtete in die Küche, hier wurde er jedoch eingeholt und ebenfalls getötet. Dieser blutige Vorfall ereignete sich gegen 20 Uhr, es blies ein starker Wind, wodurch die Kampfgeräusche übertönt und die ungestörte Exekution erleichtert wurde. Hauptmann Deveroux zog dann mit sechs Partisanenträgern zu dem Haus, in dem Wallenstein untergebracht wurde. Dieser ging gerade zu Bett. Er hörte aus der Stadt einen ungewöhnlichen Lärm und die Klagen der Gräfinnen Kinsky und Trčka, die ihre toten Ehegatten bejammerten. Er rief also den Wachen vor seinem Gemach zu: „Was ist los?“. In diesem Augenblick jedoch wurden die persönlichen Wachen des Herzogs von Deveroux Männern überwältigt, diese drangen ins Schlafzimmer, wo Wallenstein im Nachtgewand an seinem Bett stand. Hauptmann Deveroux, der eine Partisane bereithielt, rief dem Herzog zu: „Du bist ein Halunke und musst sterben!“. Dieser antwortete jedoch nicht, und nach einem erneuten Ruf: „Du musst sterben!“ wurde Wallenstein in die Brust gestochen und starb an der Stelle.

228-Wahrhaffte Contrafactur der Statt Memmingen sampt der Belagerung Anno 1634.

Wahrhaffte Contrafactur der Statt Memmingen sampt der Belagerung Anno 1634.

Memmingen, dne 01.03.1634 (do 31.03.1634)

In der Mitte des Blatts ist die Belagerung der Stadt Memmingen abgebildet, unweit fließen der Fluß Iller und der Bach Buxach. Oben rechts am Flussufer befindet sich der Hauptzelt des schwedischen Marschalls Gustav Horn. Der oben zitierte Text steht über dem Bild in einer länglichen Kartusche, links ist das Wappen der Stadt Memmingen mit einem Lorbeerkranz umwickelt. Der Kupferstich ist bemerkenswert aufgrund seiner feinen Ausführung.

Signace: neuvedena
Autor: neznámý

Originální název: Wahrhaffte Contrafactur der Statt Memmingen sampt der Belagerung Anno 1634.

Katalogová čísla:
Wilhelm Eduard Drugulin – Atlas historique Drugulin: 2078

In den ersten Jahren nach dem Tod von Gustav Adolf bei Lützen wurden die Kriegsmaßnahmen der Schweden vom Herzog Bernhard von Weimar, Feldmarschall Gustav Horn und Kanzler Oxenstierna geplant. Diese drei hatten jedoch in der Regel verschiedene strategische Ansichten, daher kam es zu Differenzen. Bernhard von Weimar hatte einen Feldzug in die österreichischen Erbländer vor, Oxenstierna und sein Schwiegersohn Gustav Horn hielten jedoch die Befestigung und Sicherung der eroberten Gebiete für nützlicher. Bernhard von Weimar bat dann Horn, ihm bei der Einnahme der Stadt Amberg zu helfen, dieser lehnte es jedoch ab und blieb in Oberschwaben, wo er mit der Okkupation dieses Gebiets beschäftigt war. Horns Einstellung entsprach auch den Absichten des Kanzlers Oxenstierna, dieser hielt die Eroberung von Amberg auch für keinen Grund zum Eingriff. Bei seinen örtlichen Operationen in Oberschwaben belagerte Gustav Horn auch die Stadt Memmingen, diese war von den kaiserlich-bayerischen Einheiten besetzt. Memmingen liegt ca. 80 km nordöstlich vom Bodensee. Die dargestellte Belagerung erfolgte in den Frühlingsmonaten des Jahres 1634.

227-Eigentliche Vorbildung der Feldschlacht im oberen Elsasz den 2. Martii 1634 vorgangen darinn die Kayserliche von Ihr. Excel. Herrn Rheingraf Otto Ludwig geschlagen worden.

Eigentliche Vorbildung der Feldschlacht im oberen Elsasz den 2. Martii 1634 vorgangen darinn die Kayserliche von Ihr. Excel. Herrn Rheingraf Otto Ludwig geschlagen worden.

Horní Alsasko, dne 02.03.1634

Der Druck zeigt den Kampf zwischen den kaiserlichen und den schwedischen Armeen. Rechts befinden sich eine dichter Wald mit der Aufschrift: „Der Löwen Wald“, im Hintergrund das Schloss Hirtenstein, darunter fließt der Fluss Thur. In der Mitte des Bildes ist der Zusammenstoß beider Armeen dargestellt, die Kaiserlichen flüchten zum linken Rand des Drucks. Rechts unten ist die Kavallerie und die Trompeter. Unter dem Bild steht die Legende: 1–21, der deutsche Text steht oben.

Signace: neuvedena
Autor: neznámý

Originální název: Eigentliche Vorbildung der Feldschlacht im oberen Elsasz den 2. Martii 1634 vorgangen darinn die Kayserliche von Ihr. Excel. Herrn Rheingraf Otto Ludwig geschlagen worden.

Katalogová čísla:
Wilhelm Eduard Drugulin – Atlas historique Drugulin: 2078

Es handelt sich um die Schlacht in Oberelsass bei Wattweiler, ca. 15 km nordwestlich von Mühlhausen, unweit des Flusses Thur. In diesem Raum operierten damals die Kaiserlichen unter der Führung des Herzogs von Lotringen und die schwedische Armee unter dem rheinischen Grafen Otto Ludwig. Zwischen beiden Gegnern kam es am 2. März 1634 zu dem dargestellten Zusammenstoß, in dem die Kaiserlichen unterlagen.

229-Eigentliche Abbildung des hartten Treffens so zwischen den Kays: und Chursächsischen Armeen bey Lignitz vorgangen 1634.

Eigentliche Abbildung des hartten Treffens so zwischen den Kays: und Chursächsischen Armeen bey Lignitz vorgangen 1634.

Lehnice, dne 03.05.1634

Die gesamte Bildfläche des Drucks ist mit einem dichten, teilweise durch den Rauch aus den feuernden Kanonen verhüllten Kampfgetöse, ausgefüllt. Im Hintergrund links befindet sich die Stadt Liegnitz. Im Vordergrund sind kleinere, meisterhaft ausgeführte Kampfszenen abgebildet. Über dem Bild steht der angeführte deutsche Text, unten die Legende: A–Q.

Signace: neuvedena
Autor: neznámý

Originální název: Eigentliche Abbildung des hartten Treffens so zwischen den Kays: und Chursächsischen Armeen bey Lignitz vorgangen 1634.

Katalogová čísla:
Wilhelm Eduard Drugulin – Atlas historique Drugulin: 2084

Nach dem Mord in Eger im Februar 1634 blieben in Schlesien gegen die Sachsen lediglich die schwächeren kaiserlichen Einheiten stehen. Auch eine schwächere schwedische Truppe befand sich hier. An der Spitze der Sachsen stand der bekannte General Arnim, einst ein Krieger des Kaisers, der sich während Wallensteins verräterischer Tätigkeit eng an dieser Verschwörung beteiligte. Später jedoch trug er in beträchtlichem Maße zu Wallensteins Sturz bei. Am 3. Mai 1634 kam es zu einem Zusammenstoß zwischen Arnims Armee und den Kaiserlichen bei Leignitz in Schlesien, aus dem die Sachsen als Sieger hervorgingen.

230-Eigentlicher Entwurf des Treffens so den 3. May desz 1634 Jahrs bey Lignitz in Schlesien vorgengen, dabei die kayserische Armee von der Schwedisch. und Sächsischen geschlagen und zertrennet worden.

Eigentlicher Entwurf des Treffens so den 3. May desz 1634 Jahrs bey Lignitz in Schlesien vorgengen, dabei die kayserische Armee von der Schwedisch. und Sächsischen geschlagen und zertrennet worden.

Lehnice, dne 03.05.1634

Am oberen Rand des Blatt ist die Stadt Liegnitz (Legnica) in Schlesien abgebildet, in ihre Richtung fliehen kaiserliche Soldaten. Das restliche Bild besteht aus vielen militärischen Aufmarschformationen in den charakteristischen Quadraten. Im Vordergrund links sind ein großer Baum, 2 Reiter und 3 Soldaten zu Fuß, eine Frau mit Kind und ein Bauer mit einem Hund und einem Huhn in den Händen abgebildet.

Signace: neuvedena
Autor: neznámý

Originální název: Eigentlicher Entwurf des Treffens so den 3. May desz 1634 Jahrs bey Lignitz in Schlesien vorgengen, dabei die kayserische Armee von der Schwedisch. und Sächsischen geschlagen und zertrennet worden.

Katalogová čísla:
Wilhelm Eduard Drugulin – Atlas historique Drugulin: 2084

schwächeren kaiserlichen Einheiten stehen. Auch eine schwächere schwedische Truppe befand sich hier. An der Spitze der Sachsen stand der bekannte General Arnim, einst ein Krieger des Kaisers, der sich während Wallensteins verräterischer Tätigkeit eng an dieser Verschwörung beteiligte. Später jedoch trug er in beträchtlichem Maße zu Wallensteins Sturz bei. Am 3. Mai 1634 kam es zu einem Zusammenstoß zwischen Arnims Armee und den Kaiserlichen bei Leignitz in Schlesien, aus dem die Sachsen als Sieger hervorgingen.

234-Der zu Hungarn und Böheim K. M. Belagerung des h.r.freyen Statt Regenspurg, welche den 15. May Anno 1634 angefangen und den 17. Julii mit Accord vollendet worden.

Der zu Hungarn und Böheim K. M. Belagerung des h.r.freyen Statt Regenspurg, welche den 15. May Anno 1634 angefangen und den 17. Julii mit Accord vollendet worden.

Řezno, dne 15.05.1634 (do 17.07.1634)

Es handelt sich um einen großen, repräsentativen Kupferstich mit der Abbildung der Belagerung von Regensburg durch die Kaiserlichen. Im Hintergrund befinden sich ein Gebirge und die Donau. Die Stadt selbst ist sehr sorgfältig und sauber gestochen. Im Vordergrund sind einige Militärauftritte, Schanzen, Lager u. ä. Rechts steht in einem Zierrahmen die sachliche und topographische Legende: A–Z und 1–29. Abseits sind einzelne Reiter und Musketiere mit Fahnen abgebildet. Links befindet sich eine runde Zierkartusche mit den Wappen der Mitglieder des Schöffenrates und mit der Widmung einem namentlich nicht erwähnten Bürgermeister von einem gewissen Mathias Huber. Rechts oben ist das Wappen der Stadt Regensburg: zweiköpfiger Adler mit gekreuzten Schlüsseln. Der deutsche Text, dessen genauer Wortlaut auf der letzten Seite angeführt ist, steht in den Wolken über der abgebildeten Stadt.

Signace: Matheus Merian fecit.
Autor: Merian Mateus, mědirytec a nakladatel ve Frankfurtu nad Mohanem

Originální název: Der zu Hungarn und Böheim K. M. Belagerung des h.r.freyen Statt Regenspurg, welche den 15. May Anno 1634 angefangen und den 17. Julii mit Accord vollendet worden.

Katalogová čísla:
Wilhelm Eduard Drugulin – Atlas historique Drugulin: 2085

Nach Wallensteins Ermordung im Februar 1634 übernahm das Oberkommando über sämtliche kaiserliche Armeen Ferdinand, König von Böhmen und Ungarn, Sohn des Ferdinand II. und späterer römisch-deutscher Kaiser Ferdinand III. Sein Berater in militärischen Angelegenheiten war General Mathias Gallas. Diese Änderung an den höchsten Kommandantenstellen war die Ursache für einen schnelleren Verlauf der Kriegsereignisse als in der letzten Zeit der Wallenstein Ära. Der Schauplatz der neu entfachten Kämpfe war Bayern, das vor allem von den Schweden besetzt war. Ihr Befehlshaber, Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar war jedoch in seiner Disposition durch die Meinungsdifferenzen eingeschränkt, die zwischen ihm und General Gustav Horn in der strategischen Auffassung der Lage entstanden. Zu der Zeit, als die kaiserliche Armee von Böhmen nach Bayern schritt, stand Bernhard von Weimar im Westen Deutschlands. Von den vorgeschobenen Einheiten der Kaiserlichen unter Aldringen (der am 12. Juli 1634 bei Landshut fiel) wurde bereits die Stadt Regensburg, die bisher in der Macht der Schweden war, bedroht. Bevor Bernhard von Weimar seinen geplanten Einfall in die österreichischen Erbländer des Kaisers verwirklichen konnte, erfuhr er bei seinem Vormarsch nach Osten, dass die Stadt Regensburg, die eigentlich bereits im Hinterland lag, kapituliert hatte und seit dem 17. Juli 1634 in den kaiserlichen Händen ist. In diesen Tagen verbanden sich dann beide schwedische Hauptarmeen unter Gustav Horn und Bernhard von Weimar, und die Sachlage, die zu der bedeutenden Schlacht bei Nördlingen führte, reifte heran. Hier wendete sich bereits zum zweiten Mal das Machtverhältnis beider kämpfenden Parteien, diesmal zu Gunsten des kaiserlich-katholischen Lagers. (Die erste wichtige Wende im 30-jährigen Krieg erfolgte in der Schlacht bei Breitenbrunn im 1631, in der die Protestanten mit dem schwedischen König Gustav Adolf überragend siegten.)

231-Grundriss der belagerung und Statt Frankfurt, wie solche von Ihr: Churf: Durchl: neben General Banner den 13. May belägert und den folgenden 23 ditoerobert worden. Anno 1634.

Grundriss der belagerung und Statt Frankfurt, wie solche von Ihr: Churf: Durchl: neben General Banner den 13. May belägert und den folgenden 23 ditoerobert worden. Anno 1634.

Frankfurt, dne 23.05.1634

Auf dem Druck befindet sich die Lage von Frankfurt/Oder (Grundriss). Die linke obere Ecke des Blatts ist mit dem breiten Fluss der Oder abgetrennt, die bei Frankfurt mit einer Brücke überspannt ist. Die Stadt ist von Linien der Belagerer mit zahlreichen Artilleriebatterien und militärischen Lagern umgeben. Der angeführte deutsche Text steht in einer Zierkartusche rechts oben. Die topografische und militärische Legende A–R ist über dem Bildabschnitt des Drucks angeführt. Es befindet sich hier auch ein Ruthen-Maßstab.

Signace: neuvedena
Autor: Merian Mateus, mědirytec a nakladatel ve Frankfurtu nad Mohanem

Originální název: Grundriss der belagerung und Statt Frankfurt, wie solche von Ihr: Churf: Durchl: neben General Banner den 13. May belägert und den folgenden 23 ditoerobert worden. Anno 1634.

Katalogová čísla:
Wilhelm Eduard Drugulin – Atlas historique Drugulin: 2085

In der Zeit nach Wallensteins Ermordung in Eger standen in Oberschlesien und in den anliegenden Gebieten sächsische und schwedische Armeen, welche hier gegen eine relativ schwache kaiserliche Armee, die hier nach Wallensteins Abzug Richtung Westen geblieben war, operierten. Durch die schwedisch-sächsische Armee wurde am 23. Mai 1634 auch Frankfurt/Oder belagert und erobert.

232-Grundriss der belagerung und Statt Frankfurt, wie solche von Ihr: Churf: Durchl: neben General Banner den 13. May belägert und den folgenden 23 ditoerobert worden. Anno 1634.
553-Eigentliche Delineation der Festung Rheinfelden, wie dieselbe von den Schwedischen belägert und eingenommen worden. 1634.

Eigentliche Delineation der Festung Rheinfelden, wie dieselbe von den Schwedischen belägert und eingenommen worden. 1634.

Rheinfelden, dne 01.07.1634 (do 31.08.1634)

In der Mitte des Kupferstichs ist die Stadt Rheinfeldern mit einem hohen Kirchenturm abgebildet. Vor der Stadt befindet sich: „Herr Gen. Maior Exc. Reingraff Johann Philips quartier“, abseits rechts: „Auszug der Kayserlichen“. Im Hintergrund ist ein Gebirge. Länglich verläuft der Rhein. Im Vordergrund stehen Militärlager und Artilleriebatterien. Auch die ballistischen Kurven der in der Stadt landenden Projektile sind eingezeichnet. Im Vordergrund links befinden sich auf einer Anhöhe drei Reiter.

Signace: neuvedena
Autor: Merian Mateus, mědirytec a nakladatel ve Frankfurtu nad Mohanem

Originální název: Eigentliche Delineation der Festung Rheinfelden, wie dieselbe von den Schwedischen belägert und eingenommen worden. 1634.

Katalogová čísla:
Wilhelm Eduard Drugulin – Atlas historique Drugulin: 2085

Anfang des Jahres 1634 kam es zu Differenzen zwischen Bernhard von Sachsen-Weimar, Marschall Gustav Horn und Kanzler Oxenstierna betreffend die Planung der Militärmaßnahmen. Bernhard von Weimar hatte einen Feldzug in die österreichischen Erbländer vor, Horn und der schwedische Kanzler Oxenstierna wollten jedoch zuerst ihre Position in den eroberten Gebieten festigen. Gustav Horn unternahm Operationen örtlicher Bedeutung in Schwaben und nahm bei dieser Gelegenheit auch die von den Kaiserlichen besetzte Stadt Rheinfelden ein. Diese Vorfälle ereigneten sich noch vor der Schlacht Nördlingen, im Sommer 1634.

233-Eigentliche Contfactur der Statt Landshut in Bayern sampt der Schwedisch und Evangelischen Bunds Belagerung Anno 1634.

Eigentliche Contfactur der Statt Landshut in Bayern sampt der Schwedisch und Evangelischen Bunds Belagerung Anno 1634.

Landshut, dne 12.07.1634

Auf dem Kupferstich befindet sich eine Abbildung der Stadt Landshut inmitten einer anmutig gezeichneten Landschaft. In der Stadt entfachte ein großer Brand mit Rauchwolken. Am anderen Ufer der Iser flüchtet die kaiserliche Armee. Im Vordergrund links befinden sich 2 Reiter und einige Soldaten zu Fuß. Über der Stadt steht das Landshuter Stadtwappen mit drei Hüten. Unten ist die Legende: A–L.

Signace: neuvedena
Autor: Merian Mateus, mědirytec a nakladatel ve Frankfurtu nad Mohanem

Originální název: Eigentliche Contfactur der Statt Landshut in Bayern sampt der Schwedisch und Evangelischen Bunds Belagerung Anno 1634.

Katalogová čísla:
Wilhelm Eduard Drugulin – Atlas historique Drugulin: 2085

Zwischen Bernhard von Weimar und Gustav Horn kam es zu Differenzen in den strategischen Ansichten betreffend die militärische Sachlage. Horn zog mit seiner Armee ab, um die Stadt Forchheim zu belagern, während Bernhard von Weimar gegen Kardinal – Infant Ferdinand zog, der mit der spanischen Hilfsarmee anrückte. Als sich jedoch die Nachricht verbreitete, dass eine Gefahr der Stadt Regensburg droht, verbanden sich erneut die Armee von Bernhard von Weimar und Horns Armee am 2. Juli bei Augsburg und zogen von hier aus gemeinsam Richtung Landshut. Sie griffen die Stadt am 12. Juli 1634 an, zu derselben Zeit, als der kaiserliche General Aldringen in die Stadt von der anderen Seite eindrang. Es kam zu einem erbitterten Kampf mitten in der Stadt, bei dem die Kaiserlichen blutig niedergeschlagen wurden. Bei der verwirrten Flucht der kaiserlichen Armee über die Isar ertrank General Aldringen getroffen von zwei Kugeln.

554-Abris der belägerung der Statt Regenspurg wie solche den 16. Juli den Keyserischen mit Accord über geben worden 1634.

Abris der belägerung der Statt Regenspurg wie solche den 16. Juli den Keyserischen mit Accord über geben worden 1634.

Řezno, dne 16.07.1634

Auf dem Bild verläuft länglich die Donau, auf deren Ufern die Stadt Regensburg liegt. Von links fließt in die Donau die Regen, die im Bayerischen Wald entspringt. Im Vordergrund links befinden sich 2 Reiter. In der linken oberen Ecke ist das kaiserliche Lager mit der Bezeichnung: „Königs in Ungern Läger“. Rechts unten steht die Legende: A–S.

Signace: neuvedena
Autor: Merian Mateus, mědirytec a nakladatel ve Frankfurtu nad Mohanem

Originální název: Abris der belägerung der Statt Regenspurg wie solche den 16. Juli den Keyserischen mit Accord über geben worden 1634.

Katalogová čísla:
Wilhelm Eduard Drugulin – Atlas historique Drugulin: 2085

Nach Wallensteins gewaltsamen Tod im Februar 1634 übernahm die Führung der kaiserlichen Armeen der Sohn des Ferdinand II., Ferdinand III., mit General Mathias Gallas an seiner Seite, der sich in dieser Periode seiner militärischen Tätigkeit sehr bewährte. Die kaiserliche Armee machte sich auf nach Bayern, und eins der ersten bedeutenderen Ereignisse war die Eroberung von Regensburg aufgrund einer Vereinbarung am 16. Juli 1634. Sofort danach wurde die Lage für die Schlacht bei Nördlingen vorbereitet, die eine erneute Wende im 30-jährigen Krieg bedeutete.

235-Abbildung und Beschreibung der Freyen Statt Regenspurg wie sie von Ihr: Fürstl: Gnaden Hertzog Bernhard von Weimar etc. einbekommen und den 18. 28. July 1634 Ihrer Königlichen Majestät in Ungarn im Namen Kays. Mayt. nach etlich Monat langer Belägerung mit gutem Accordo widerum übergeben worden.

Abbildung und Beschreibung der Freyen Statt Regenspurg wie sie von Ihr: Fürstl: Gnaden Hertzog Bernhard von Weimar etc. einbekommen und den 18. 28. July 1634 Ihrer Königlichen Majestät in Ungarn im Namen Kays. Mayt. nach etlich Monat langer Belägerung mit gutem Accordo widerum übergeben worden.

Řezno, dne 28.07.1634

Im Hintergrund des Kupferstichs ist die Stadt Regensburg an der Donau mit zwei Brücken und einer Insel. Links befindet sich eine Vorstadt mit zwei hohen Türmen, von hier aus rückt die schwedische Armee ein. Rechts unten ist eine Kavallerietruppe abgebildet. Darüber steht ein kleines Feld mit der Inschrift: „Bischofspalast“. Am Himmel über der Stadt ist das Stadtwappen (2 gekreuzte Schlüssel) und die Inschrift: „Ratisbona – Regenspurg“.

Signace: neuvedena
Autor: Merian Mateus, mědirytec a nakladatel ve Frankfurtu nad Mohanem

Originální název: Abbildung und Beschreibung der Freyen Statt Regenspurg wie sie von Ihr: Fürstl: Gnaden Hertzog Bernhard von Weimar etc. einbekommen und den 18. 28. July 1634 Ihrer Königlichen Majestät in Ungarn im Namen Kays. Mayt. nach etlich Monat langer Belägerung mit gutem Accordo widerum übergeben worden.

Katalogová čísla:
Wilhelm Eduard Drugulin – Atlas historique Drugulin: 2085

Nach Wallensteins Ermordung im Februar 1634 übernahm das Oberkommando über sämtliche kaiserliche Armeen Ferdinand, König von Böhmen und Ungarn, Sohn des Ferdinand II. und späterer römisch-deutscher Kaiser Ferdinand III. Sein Berater in militärischen Angelegenheiten war General Mathias Gallas. Diese Änderung an den höchsten Kommandantenstellen war die Ursache für einen schnelleren Verlauf der Kriegsereignisse als in der letzten Zeit der Wallenstein Ära. Der Schauplatz der neu entfachten Kämpfe war Bayern, das vor allem von den Schweden besetzt war. Ihr Befehlshaber, Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar war jedoch in seiner Disposition durch die Meinungsdifferenzen eingeschränkt, die zwischen ihm und General Gustav Horn in der strategischen Auffassung der Lage entstanden. Zu der Zeit, als die kaiserliche Armee von Böhmen nach Bayern schritt, stand Bernhard von Weimar im Westen Deutschlands. Von den vorgeschobenen Einheiten der Kaiserlichen unter Aldringen (der am 12. Juli 1634 bei Landshut fiel) wurde bereits die Stadt Regensburg, die bisher in der Macht der Schweden war, bedroht. Bevor Bernhard von Weimar seinen geplanten Einfall in die österreichischen Erbländer des Kaisers verwirklichen konnte, erfuhr er bei seinem Vormarsch nach Osten, dass die Stadt Regensburg, die eigentlich bereits im Hinterland lag, kapituliert hatte und seit dem 17. Juli 1634 in den kaiserlichen Händen ist. In diesen Tagen verbanden sich dann beide schwedische Hauptarmeen unter Gustav Horn und Bernhard von Weimar, und die Sachlage, die zu der bedeutenden Schlacht bei Nördlingen führte, reifte heran. Hier wendete sich bereits zum zweiten Mal das Machtverhältnis beider kämpfenden Parteien, diesmal zu Gunsten des kaiserlich-katholischen Lagers. (Die erste wichtige Wende im 30-jährigen Krieg erfolgte in der Schlacht bei Breitenbrunn im 1631, in der die Protestanten mit dem schwedischen König Gustav Adolf überragend siegten.)

237-Nördlingen in kaiserlichem Schwaben.

Nördlingen in kaiserlichem Schwaben.

Nördlingen, dne 27.08.1634

Auf dem Druck befindet sich eine Gesamtansicht der Stadt Nördlingen, die im Westen von Bayern nahe der württembergischen Grenze, ca. 80 km nordwestlich von Augsburg liegt. Am Himmel über der Landschaft ist ein auseinandergefaltetes Band mit der französischen Inschrift von der letzten Seite. Im Vordergrund stehen einige Militärtruppen mit Fuhrwerken. Links ist ein hoher Offizier mit einem Adjutant abgebildet, der gerade einen Rapport in Empfang nimmt. Abseits steht ein dichter Baum und rechts auf einer Anhöhe eine Kirche. Unter dem Bild steht die Legende A–V. Es handelt sich um einen künstlerisch hochwertigen Kupferstich französischen Ursprungs, der, obwohl nicht signiert, aufgrund vieler Eigenschaften an die Stichtechnik von Jaques Callot erinnert. Beachtenswert ist, dass außer der topographischen Legende die Lage von Nördlingen und Umgebung gemäß den modernen Gewohnheiten auch im geographischen Längen- und Breitengrad bestimmt ist.

Signace: neuvedena
Autor: Merian Mateus, mědirytec a nakladatel ve Frankfurtu nad Mohanem

Originální název: Nördlingen en Suabe Imp.

Katalogová čísla:
Wilhelm Eduard Drugulin – Atlas historique Drugulin: 2085

Kurz vor der eigentlichen Schlacht am 27. August 1634 wurde die Stadt Nördlingen von den kaiserlichen Armeen belagert. Bernhard von Sachsen-Weimar zog heran, um die Stadt von der Belagerung zu befreien und die Lager seiner Armee auf der Anhöhe bei Bopfingen aufzuschlagen. Hier schloss sich Marschall Gustav Horn an. Die kritische Lage der Stadtgarnison wurde immer gespannter und die Bitten der Belagerten um Hilfe zwangen schließlich Bernhard von Weimar dazu, ungeachtet Horns Zweifeln, seine Ansicht, die kaiserliche Armee anzugreifen, durchzusetzen. Hort empfahl nämlich, mit dem Angriff bis zur Ankuft des rheinischen Grafens Otto Ludwig zu warten, zu dem Oberst Kratz hastig entsandt wurde. Auf der schwedischen Seite wurde daher ein Angriff gegen die kaiserlichen Eroberer von Nördlingen befohlen, wodurch sich ein Kampf entfachte.

238-Skizze der Kampflinien sowie der Schlacht bei Nördlingen am 6. September 1634.

Skizze der Kampflinien sowie der Schlacht bei Nördlingen am 6. September 1634.

Nördlingen, dne 06.09.1634

Auf dem breiten Druck ist die Schlacht bei Nördlingen abgebildet, die kaiserlichen Armeen befinden sich auf der rechten Seite, links im Wald sind die Schweden. Die Stadt Nördlingen liegt unweit rechts. Im Vordergrund rechts ist eine kleine Szene mit einem Offizier und Trompetern gezeichnet. Die gesamte Fläche des Prospekts ist mit kämpfenden Soldatentruppen ausgefüllt. Die auf dem letzten Blatt wortwörtlich angeführte lateinische Inschrift steht in einer Zierkartusche rechts oben. Die Legende A–Z und 1–42 ist unter dem Bild.

Signace: M. Merian fecit
Autor: Merian Mateus, mědirytec a nakladatel ve Frankfurtu nad Mohanem

Originální název: Delineatio aciei et pugnae ad Nördlingam VI. Septembris Ao MDCXXXIV.

Katalogová čísla:
Wilhelm Eduard Drugulin – Atlas historique Drugulin: 2085

Durch die Schlacht bei Nördlingen am 27. August 1634 wandte sich die Machtstellung beider rivalisierenden religiösen Lager sowie der verfeindeten Armeen vollständig. Die kaiserlich-katholische Seite gewann erneut die Oberhand. Nach dem Tod des Königs Gustav Adolf bei Lützen übernahmen das Kommando über die schwedischen Armeen Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar, Marschall Gustav Horn und Kanzler Oxenstierna. Der Herzog von Weimar und Horn waren jedoch fast immer unterschiedlicher Meinung sowie in den strategischen als auch in den taktischen Fragen. Bernhard von Weimar war ein reißender, aufbrausender Angreifer, während Horn ein vorsichtiger, umsichtiger, eher passiver Stratege war. Diese gegensätzliche Kommandoauffassung beider Feldherren kam bei Nördlingen katastrophal zum Ausdruck, als das Kommando nicht bei einer Person, so wie zur Zeit der schwedischen Erfolge unter der Befehlshabung des Königs Gustav Adolf, konzentriert war. Auch im kaiserlichen Lager kam es jedoch zu wichtigen Änderungen an den höchsten Stellen. Der ermordete Wallenstein wurde durch den jungen böhmischen und ungarischen König Ferdinand ersetzt, der später nach dem Tod seines Vaters Kaiser wurde. Sein unabkömmlicher Militärberater und der eigentliche Urheber der Militärerfolge war der erfahrene General Mathias Gallas. Die Kommandodisposition überließ der junge Ferdinand Gallas, und trug mit dieser Weitsicht zum Sieg der Kaiserlichen wesentlich bei. Nach einem ganztägigen hartnäckigen Kampf, der auf beiden Seiten viele Krisen und unerwartete Wenden mit sich brachte, endete die Schlacht mit einer katastrophalen Niederlage der Schweden. Die Kaiserlichen zählten 33 000 Mann, bei den Schweden waren es 26 000. Der Feldmarschall Horn wurde von der Kavallerie des Generals Johann von Werth gefangengenommen und der Herzog von Sachsen-Weimar konnte nur um Haaresbreite demselben Schicksaal entkommen. Die Kaiserlichen eroberten 170 Kampfstandarten und Fahnen sowie 80 Kanonen. Der Verlust der Schweden an Männern war riesig, auch der gesamte Train sowie Vorsorgematerial fielen jedoch in die kaiserlichen Hände.

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