Gravuren des Jahr 1637

251-Die Statt Leipzig sampt der Belägerung Anno 1637.

Die Statt Leipzig sampt der Belägerung Anno 1637.

Lipsko, dne 01.01.1637 (do 31.01.1637)

Es handelt sich um einen perspektivischen Blick auf die Stadt Leipzig, die sehr sorgfältig gezeichnet ist. Vor der Stadt befinden sich der verzweigte Fluss der Pleiße und viele Gärten. Einige schwedische Truppen greifen die Stadt an, insbesondere vom Süden. Oben befinden sich zwei Wappen, eins davon ist das Wappen von Sachsen. Auf einem auseinandergefalteten Band über dem Bild steht der deutsche Text, der wortwörtliche oben zitiert wird; unten links und rechts sind 2 längliche Felder mit den Legenden: A–O, P–Z und 1–14.

Signace: neuvedena
Autor: neznámý

Originální název: Die Statt Leipzig sampt der Belägerung Anno 1637.

Nach dem Sieg der Schweden bei Wittstock im September 1636 bat sich General Banner die Möglichkeit, das gesamte Sachsen zu besetzen, das seit dem Sieg der Kaiserlichen bei Nördlingen im 1634 an der Seite des Kaisers stand. Im Januar 1637 belagerte General Banner die Stadt Leipzig und versuchte sie einzunehmen. Die Verteidiger der Stadt wehrten sich jedoch mutig und bekamen auch Unterstützung durch Zuschub an Vorräten und Männern vom sächsischen Land, dies wurde durch Julius von Wolfersdorf organisiert. Später rückte noch vom Westdeutschland General Gallas mit seiner Armee heran, um der bedrohten Stadt zu helfen. Banner stellte nun fest, dass er die Sachsen in Verbindung mit den Kaiserlichen nicht bezwingen kann, unterbrach daher die Belagerung von Leipzig und marschierte rasch Richtung Norden, verfolgt von Gallas bis an die dänische Grenze. Dieser schwedische Rückzug war aus der militärischen Sicht laut Fachleuten als ein sehr bedeutender strategischer Erfolg.

255-Grundrisz der Belägerung und Schlacht vor Leucate in Languedoc, Anno 1637.

Grundrisz der Belägerung und Schlacht vor Leucate in Languedoc, Anno 1637.

Leucate, dne 01.01.1637 (do 31.12.1637)

Auf dem Druck ist die hügelige Halbinsel im Mittelmeer, unweit des Leucater Sees, abgebildet. Auf der Halbinsel wütet eine Schlacht zwischen den Franzosen und den Spaniern. Leucate liegt an der Mittelmeerküste, unweit von Perpignan. Links oben in einer länglichen Kartusche steht die zitierte deutsche Inschrift, unter dem Bild steht die örtliche und sachliche Legende.

Signace: neuvedena
Autor: neznámý

Originální název: Grundrisz der Belägerung und Schlacht vor Leucate in Languedoc, Anno 1637.

Frankreich und Spanien führten bereits seit Jahren einen Krieg, die Kämpfe wurden jedoch erst nach der Schwächung der Schweden durch den Prager Frieden intensiver. (Im 1635 schloss der Kaiser mit dem Kurfürsten Johann Georg I. von Sachen in Prag Frieden. Sachsen stellte sich an die Seite des Kaisers und dieses Beispiel wurde von den meisten deutschen Fürsten befolgt, also blieben die Schweden allein). Die Franzosen – bemüht, das Lager der Kaisergegner zu stärken – erklärten den Habsburgern offiziell den Krieg und entfachten Kämpfe an sämtlichen Stützpunkten. Geführt von hervorragenden Feldherren (Bernhard von Weimar, Harcourt, Guebriant, Kardinal la Valette, später auch Turenn, Condé u.a.) wurden von den Franzosen die Regionen Artois, Lothringen, Elsass und Roussillon besetzt. Gleichzeitig wurden seitens des Kardinals Richelieu auch die Katalonier und die Portugieser in ihrem Widerstand gegen die Regierung in Madrid unterstützt. Zu diesen Kämpfen gehört auch der abgebildete Zusammenstoß zwischen den Franzosen und den Spaniern bei Leucate an der Mittelmeerküste im 1637.

256-Wahrer Grundrisz der Statt Corbie in Picardey sampt der Belagerung, Anno 1637.

Wahrer Grundrisz der Statt Corbie in Picardey sampt der Belagerung, Anno 1637.

Corbie, dne 01.01.1637 (do 31.12.1637)

Auf dem Bild befinden sich die verzweigten Arme der Flüsse Ancre und Somme. An der Somme liegt eine höher gebaute Stadt mit der Festung Corbie, diese ist von einem umfangreichen System an Fortifikationsbauten umgeben. In der umliegenden Landschaft befinden sich einige Militärlager. Links oben, über der oben angeführten deutschen Inschrift, befindet sich der detaillierte Querschnitt eines Befestigungsbaus. Die topografische sowie sachliche Legende A–D und 1–20 befindet sich rechts unten.

Signace: neuvedena
Autor: neznámý

Originální název: Wahrer Grundrisz der Statt Corbie in Picardey sampt der Belagerung, Anno 1637.

An dem langwierigen Kampf der Franzosen gegen Spanien nahmen später auch die spanischen Niederlanden teil, deren neuer Gouverneur nach dem Tod von Isabela, der Witwe von Erzherzog Albrecht, Kardinal Infant Ferdinand, Bruder des spanischen Königs Philipp IV. wurde. Diese spanisch-niederländische Allianz erzielte zuerst einige wichtige Erfolge im Nordwesten Frankreichs, konnte auch die Stadt und Festung Corbie, die ca. 20 km östlich von Amiens liegt, einnehmen. Später jedoch wandte sich das Kriegsglück, die verlorenen Gebiete wurden von den Franzosen reokkupiert und im 1637 auch Corbie zurückerobert. Dieses Ereignis ist auf dem beschriebenen Kupferstich abgebildet.

252-Wahrer Grundrisz der Statt und belägerung Dolle in Burgund angefangen den 1. juny 1637.

Wahrer Grundrisz der Statt und belägerung Dolle in Burgund angefangen den 1. juny 1637.

Dole, dne 11.06.1637

Inmitten des Kupferstichs befindet sich die Stadt Dolle (Dole an der Doubs), ca. 50 km südöstlich von Dijon in Frankreich. Das Bild aus der sog. Vogelperspektive ist schematisch gezeichnet, die Befestigungsanlagen rund um die Stadt sind sehr sorgfältig ausgeführt. Unten, quer durch den Kupferstich, fließt der Fluss Le Doux (Doubs), darüber führt aus der Stadt eine Brücke. In der Umgebung der Stadt befinden sich viele Fortifikationsbauten, Militärsammelplätze und Lager. In einem großen Kreis rund um die Stadt verlaufen Absperrgraben, im Hintergrund ist ein hügeliges Panorama. In der linken oberen Ecke befindet sich in einem Quadrat das Detail der Befestigung mit einem Angriffsgraben. Rechts in einem länglichen Feld steht die Legende: 1–22 und A–K. Links unten ist ein Orientierungskompass.

Signace: neuvedena
Autor: neznámý

Originální název: Wahrer Grundrisz der Statt und belägerung Dolle in Burgund angefangen den 1. juny 1637.

Durch den Sieg bei Nördlingen im 1634 und den zwischen dem Kaiser und Johann Georg von Sachsen vereinbarten Prager Waffenstillstand verschoben sich die Obermacht sowie die Kampfinitiative deutlich wieder auf die kaiserlich-katholische Seite. Da jedoch im 1635 in den Krieg gegen das römisch-deutschen Reich Frankreich eintrat, verlagerte sich der Kriegsschauplatz ins Rheinland sowie nach Frankreich selbst. Der schwedische Oberbefehlshaber Bernhard von Weimar, der nach dem Austritt seiner Verbündeten aus den Reihen der deutschen Fürsten, insbesondere des Kurfürsten von Sachsen, aus dem protestantischen Kampfbündnis allein blieb, geriet in eine schwere Abhängigkeit von den Franzosen, mit denen ihn nur der gemeinsame Feind verband. Es entstanden Meinungsverschiedenheiten zwischen Bernhard von Weimar und den französischen Kommandanten, diese machten sie die Kaiserlichen, damals unter der Führung von Gallas und Karl von Lothringen, geschickt zunutze. Unter diesen Umständen kam es auch zu der abgebildeten Belagerung des Städtchens Dolle in Burgund, dieses wurde im Juli 1637 von den Franzosen erobert.

253-Wahre Delineation der Schwedischen Schantzen und Schiffbrücken bey Rheinaw wie selbige von den Keyserischen eingenohmen worden 1637.

Wahre Delineation der Schwedischen Schantzen und Schiffbrücken bey Rheinaw wie selbige von den Keyserischen eingenohmen worden 1637.

Wittenweier, dne 08.08.1637

Der Kupferstich zeigt einen Abschnitt des Oberrheins, dieser fließt, in einige Flussarme verzweigt, durch ein bewaldetes Gebiet. Im Hintergrund befindet sich die Position der Armeen unweit des brennenden Städtchens Wittenweier. Die schwedischen Schanzen werden von den Kaiserlichen angegriffen. Im Vordergrund befinden sich kleine Szenen mit Reitern, von denen Gefangene eskortiert werden. Über dem Bild steht der oben zitierte deutsche Text, unten ist die Legende: A–M. Drugulin schreibt die Urheberschaft dieser Grafik M. Merian zu.

Signace: neuvedena
Autor: neznámý

Originální název: Wahre Delineation der Schwedischen Schantzen und Schiffbrücken bey Rheinaw wie selbige von den Keyserischen eingenohmen worden 1637.

Katalogová čísla:
Wilhelm Eduard Drugulin – Atlas historique Drugulin: 2132

Im 1637 bereitete sich Bernhard von Weimar, ein wichtiger Heerführer der schwedisch-französischen Allianz, für die Umsetzung seines (bereits vor 3 Jahren beabsichtigten) großen Einmarschs in die österreichischen Erbländer des Kaisers vor. Dieser Einmarsch sollte gemeinsam mit den Franzosen entlang des Oberrheins erfolgen, über Bayern Richtung Osten. Als er bereits lange vergeblich auf die zugesprochene französische Hilfe wartete, beschloss Bernhard von Weimar, den Feldzug lediglich mit einer geringen französischen Beteiligung durchzuführen. In der zweiten Juli-Hälfte des Jahres 1637 näherte er sich bei Rheinau dem Rhein und besetzte hier auf dem rechten Ufer einige Schanzen, damit seine gesamte Armee den Fluss ungestört überqueren konnte. Auf dem rechten Ufer stand Karl von Lothringen mit dem mutigen kaiserlichen Kavalleriegeneral Johann von Werth, von dem auch hier unerhörte Meisterstücke vollgebracht wurden. Er unternahm einige vernichtende Kavallerieattacken, sogar über den Fluss, dadurch wurden die Schweden von ihren Stellungen vertrieben, und bereitete durch verschiedene, blitzartig durchgeführte Bewegungen eine Situation vor, in der auch Bernhard von Weimar selbst gezwungen wurde, ins Wasser zu springen, zum anderen Ufer zu schwimmen und sich dadurch vor der Gefangenschaft zu retten. Von beiden Seiten wurde dann eilig Verstärkung berufen, der entscheidende Kampf fand jedoch nicht statt. Die Kämpfe bei Rheinau ereigneten sich am 8. August 1637.

254-Belägerung der Statt Breda durch Friedrich Heinrich Princen von Oragien, den 23. July 1637.

Belägerung der Statt Breda durch Friedrich Heinrich Princen von Oragien, den 23. July 1637.

Breda, dne 07.09.1637

Die Karte der Stadt Breda mit weiterer Umgebung ist sehr ausführlich gezeichnet. In einem großen Bogen um die Stadt ziehen sich die Angriffswälle der Eroberer. Der angeführte deutsche Text stehe links oben, darunter befindet sich ein dekorativ zusammengefaltetes Band mit zwei Wappen. Die gesamte militärische Formation sowie Einzelfiguren sind über die ganze Druckfläche verteilt.

Signace: neuvedena
Autor: neznámý

Originální název: Belägerung der Statt Breda durch Friedrich Heinrich Princen von Oragien, den 23. July 1637.

Katalogová čísla:
Wilhelm Eduard Drugulin – Atlas historique Drugulin: 2132

Nach dem Ende des Waffenstillstands im 1621, der zwischen den Spaniern und Niederländern im 1609 geschlossen wurde, entbrannten zwischen beiden Staaten erneut Kämpfe. Als im 1625 Moritz von Oranien starb, übernahm das Kriegskommando sowie die Staatsführung sein Bruder Friedrich Henry, der die von den Spaniern besetzten Städte Herzogenbusch, Maastricht und am 7. September 1637 auch Breda, die von den Spaniern bereits im 1625 eingenommen wurde, befreite, diese Befreiung ist auf diesem Druck abgebildet.

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