Gravuren des Jahr 1636

248-Die Vestung Ehrenbreitstein oder Hermanstein, und wie selbige von den Kayseris. Ploquiert und eingenommen wurde. Anno 1636.

Die Vestung Ehrenbreitstein oder Hermanstein, und wie selbige von den Kayseris. Ploquiert und eingenommen wurde. Anno 1636.

Ehrenbreitstein, dne 01.01.1636 (do 31.12.1636)

Auf dem Druck ist das Gebiet um die Mündung der Mosel in den Rhein abgebildet, unweit davon liegt die Stadt Koblenz. Auf einem relativ hohen Berg am anderen Rheinufer befindet sich die Festung Ehrenbreitstein, genau aufgezeichnet mit den umliegenden Fortifikationsbauten. In der Landschaft befinden sich tief eingeschnittene Täler und Schluchten mit Bächen. Über dem Bild steht der angeführte deutsche Text, unten die Legende: A–R.

Signace: neuvedena
Autor: neznámý

Originální název: Die Vestung Ehrenbreitstein oder Hermanstein, und wie selbige von den Kayseris. Ploquiert und eingenommen wurde. Anno 1636.

Das Jahr 1636 stand im Zeichen von Kämpfen zwischen den Kaiserlichen unter Gallas und Karl von Lothringen und den schwedisch-französischen Armeen unter Bernhard von Weimar und Kardinal la Vallet. Diese Kämpfe spielten sich vorwiegend auf dem französischen Boden ab. Der Kavallerie des Generals Johann von Werth gelang es sogar, in den Raum nahe Paris einzudringen. Es ist naheliegend, dass die restlichen Punkte am Rhein, die bisher von den Franzosen und Schweden gehalten wurden, nach und nach durch die Kaiserlichen besetzt wurden. So wurde von den Kaiserlichen auch die Festung Ehrenbreitstein am anderen Rheinufer gegenüber Koblenz erobert.

250-Praga

Praga

Praha, dne 01.01.1636 (do 31.12.1636)

Es handelt sich um ein breites Prospekt der Stadt Prag; in der Mitte fließt die Moldau, diese ist mit einer Brücke überspannt. Im Vordergrund links befindet sich eine stilisierte Ruine, dahinter sieht man das Kloster Strahov. Über der Stadt befinden sich in barocken Kartuschen die folgenden Wappen: Hradschin, Kleine Seite, Reichsadler, Böhmischer Löwe, Alt- und Neustadt. Die einzelnen Stadtviertel und wichtigen Gebäude sind mit Namen bezeichnet. In der Mitte des Blatts unten ist eine längliche Kartusche mit den Namen von 20 bedeutenden Gebäuden in Tschechisch, Latein und Deutsch. Oben befindet sich das Wappen des Autors (Hollar) mit der Inschrift: „Wenceslaus Hollar a Lewengrun et Bareyt hanc regni Bohemiae Metropolim, Patriam suam, ex monte Sct. Laurentii A. 1636 exactissime delineavit & aqua forti in hanc formaa aeri insculpsit, Antwerpae A. 1649.“ Übersetzung: „Václav Hollar von Lewengrun und Bareyt zeichnete im Jahre 1636 genauestens diese Hauptstadt des böhmischen Königsreiches – seiner Heimat – von dem Berg des Hl. Laurentius (heute Laurenziberg – Petřín) - und mit starkem Wasser (d.h. Ätzwasser, das bei der Radierung der Tafel verwendet wurde) stach er sie in dieser Form in das Kupfer, in Antwerpen, im Jahre 1649.“

Signace: neuvedena
Autor: Hollar Václav z Práchně, český mědirytec

Originální název: Praga

Es ist ein wunderschön ausgeführter, bekannter Hollars Blick auf Prag, den er bei seinem Besuch in Prag im 1636 in Begleitung des Botschafters des englischen Königs Karl I., Lord Thomas Haward Earl von Arundel und Surrey, anfertigte. Die kolorierte Zeichnung existierte noch im 18. Jahrhundert in der Sammlung des Sir Rawlinson in London. Das Bild wurde wahrscheinlich vom Schönborn-Garten gezeichnet. Es ist interessant, dass Hollar in der Inschrift sein feines Kodizill „Prachenbergensis – von Parchen“, das seiner Familie durch Rudolph II. im 1606 erteilt wurde, nicht angibt, sondern die Prädikate, die er vom Ferdinand II. nach dem Geburtsnahmen seiner Mutter Marketa von Lövengryn und Bareyt im 1630 erhielt.

246-Magdeburg durch Accord von den Kayserisch und Chur-Sächsischen wieder erobert den 13. Monats Julii 1636.

Magdeburg durch Accord von den Kayserisch und Chur-Sächsischen wieder erobert den 13. Monats Julii 1636.

Magdeburg, dne 13.07.1636

Auf dem Kupferstich ist die Elbe, die sich in einige Flussarme teilt, abgebildet. An der Elbe liegt die Stadt Magdeburg, deren Mitte durch den Autor des Kupferstichs nicht ausgeführt wurde, hier steht die Inschrift „Magdeburg“. Vor der Stadt stehen militärische Formationen der kaiserlich-sächsischen Armeen angetreten, auf der anderen Seite marschiert eine relativ kleine schwedische Garnison ab. Rechts unten sind 4 Trompeter auf Pferden aufgezeichnet. Der oben angeführte deutsche Text steht in einer Ziervignette in der linken oberen Ecke.

Signace: neuvedena
Autor: Hollar Václav z Práchně, český mědirytec

Originální název: Magdeburg durch Accord von den Kayserisch und Chur-Sächsischen wieder erobert den 13. Monats Julii 1636.

Bereits nach der Eroberung von Regensburg durch die Kaiserlichen am 17. August 1634, aber vor allem nach der Schlacht bei Nördlingen am 06. September 1634, begann der Kurfürst Johann Georg von Sachsen als Verbündeter der Schweden zu schwanken, bis er endlich bei den Friedensverhandlungen in Prag im Jahr 1635 beschloss, sich wieder an die Seite des Kaisers zu stellen. Es ist offensichtlich, dass die Politik dieses deutschen Kurfürsten insbesondere opportunistische Beweggründe hatte. Die strategische Lage der Schweden wurde dadurch kritisch, und auch der Kriegseintritt der Franzosen gegen den Kaiser konnte das Gleichgewicht der Kräfte nicht wiederherstellen. Die Schweden zogen sich in den Norden zum Meer sowie Richtung Nordwesten zurück und hinterließen in Mitteldeutschland lediglich einige unwichtige Garnisonen in den Städten, die eine leichte Beute für die Kaiserlichen wurden. So fiel auch die Stadt Magdeburg, gezeichnet durch die grausame Eroberung von Tilly vor 5 Jahren, in die Hände der Kaiserlichen. Die schwedische Garnison verließ die Stadt aufgrund eines Akkords freiwillig.

247-Eigentliche Delineation des Treffens so zwischen der Keys. Ligistisch. und Chur-Sächsischen und dann anders theils den Schwedischen Armeen bey Wittstockh den 24. September anno 1636 vorgang.

Eigentliche Delineation des Treffens so zwischen der Keys. Ligistisch. und Chur-Sächsischen und dann anders theils den Schwedischen Armeen bey Wittstockh den 24. September anno 1636 vorgang.

Wittstock, dne 24.09.1636

Unter dem oberen Rand der Grafik steht die Inschrift: Wittstocker Schlacht. Auf der rechten Seite fließt ein kleiner Fluss, daran liegt das Städchen Wittstock. In der abgebildeten Landschaft befinden sich zwei Anhöhen, darin stehen die kämpfenden Armeen angetreten, gekämpft wird auch im Tal, das sich Richtung Fluss erstreckt. Die Legende: A–P und der oben angeführte Text stehen unter dem Bildabschnitt des Drucks.

Signace: neuvedena
Autor: Hollar Václav z Práchně, český mědirytec

Originální název: Eigentliche Delineation des Treffens so zwischen der Keys. Ligistisch. und Chur-Sächsischen und dann anders theils den Schwedischen Armeen bey Wittstockh den 24. September anno 1636 vorgang.

Durch die Schlacht bei Nördlingen und den Austritt des Kurfürsten von Sachsen sowie einiger weiteren deutschen Fürsten aus dem protestantischen Militärbündnis wurde die strategische Position der Schweden wesentliche erschwert – sie wurde gar kritisch. Der Schwerpunkt der Kämpfe verlagerte sich nördlich von Sachsen, hier standen an der Spitze der Schweden General Banner und seine Unterkommandanten Torstensson, Leslie, King und Stallhantsch. Der Befehlshaber der gemeinsamen kaiserlich-sächsischen Armee, die ca. 30 000 Man zählte, war der Kurfürst von Sachsen selbst sowie General Graf von Hatzfeld. Banners Armee zählte 22 000 Mann. Beide verfeindeten Armeen stießen unweit des Städtchens Wittstock, fast 100 km nordwestlich von Berlin, zusammen. Es kam zu einer ungewöhnlich blutigen und zähen Schlacht, die lange zwischen Sieg und Niederlage auf beiden Seiten schwankte, bis die Schweden – obwohl zahlenmäßig unterlegen – den Gegner schlagen konnten. Sie erbeuteten 151 kaiserliche Fahnen und Standarten, 35 Kanonen, sämtliches Vorsorgematerial und das silberne Tafelgeschirr des Kurfürsten. Auf dem Schlachtfeld blieben 1 145 gefallene und 2 245 verletze Schweden. Die Verluste der Kaiserlichen betrugen 5 000 Mann. Die geschlagene Armee verzog sich hastig Richtung Magdeburg.

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